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Edelkrebs

Der letzte seiner Art.

Der Edelkrebs (Astacus astacus) ist vom Aussterben bedroht. Auf der AVN-Teichanlage vermehren wir einen der letzten Wildstämme des heimischen Flusskrebses aus Niedersachsen. Der Nachwuchs wird mit Hilfe von Angelvereinen und weiteren Kooperationspartnern aus Fischerei, Forschung und Naturschutz in geeignete Gewässer ausgebracht.

Edelkrebse: Die sensiblen Panzerritter

Sie durchlüften den Gewässergrund und säubern das Wasser von abgestorbenen Pflanzen- und Tierresten: Edelkrebse sind sozusagen die Putzkolonne unter Wasser. Wer diese heimischen Flusskrebse in seinem Gewässer hat, kann sich also glücklich schätzen – auch, weil die beeindruckenden Panzerritter klares und strukturreiches Wasser anzeigen.

Wenn der Panzer
nicht schützen kann

Der Rückgang der Edelkrebse ist hausgemacht. Ende des 19. Jahrhunderts importierten Menschen nordamerikanischen Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) und Kamberkrebse (Faxionius limosus) und setzen diese aus. Ein folgenschwerer Fehler. Denn die invasiven Einwanderer brachten den Erreger der Krebspest mit: Ein hochansteckender, für Edelkrebse tödlicher Pseudopilz, der sich in Deutschland und ganz Europa ausbreitete. Während die amerikanischen Flusskrebsarten gegen die Sporen immun sind, verenden ganze Populationen des heimischen Edelkrebses innerhalb weniger Wochen an der Krankheit. Seither steht der Edelkrebs in Deutschland und Niedersachsen auf der Roten Liste 1, gilt also als vom Aussterben bedroht. Die Anzahl „nicht heimischer“ Krebse und Krabben in unseren Gewässern ist bis heute weiter angestiegen. Mehr dazu siehe unten.

So hilft der AVN

Auf der AVN-Teichanlage vermehren wir einen der letzten Wildstämme des Edelkrebses (Astacus astacus) aus Niedersachsen. Bei den AVN Edelkrebsen handelt es sich um Nachzuchttiere von Wildfängen, die 1992 aus einer lokalen Restpopulation im südniedersächsischen Bergland mit Zustimmung der Behörden zur Sicherung der genetischen Ressource entnommen wurden.

In Kooperation mit Forschungsprojekten wie “MaNaKa” und Instituten wie der Universität Koblenz-Landau suchen wir landesweit nach geeigneten Gewässern, um den Edelkrebs wieder anzusiedeln. Die Abgabe der ein- oder zweisömmrigen Jungkrebse erfolgt an Angelvereine, Privatpersonen (Teichbesitzer), Fischereigenossenschaften und Naturschutzbehörden.

Mitmachen

Du möchtest vom Aussterben bedrohte Edelkrebse in Deinem Gewässern ansiedeln und somit aktiven Artenschutz betrieben? Dann sprich uns an! Wir helfen dabei zu überprüfen, ob sich Dein Gewässer als Lebensraum für unsere Panzerritter eignet.

Als Aquarianer oder Gartenteichbesitzer kannst Du zudem darauf achten, dass keine fremden Krebsarten aus Deinem Privat-Haushalt in andere Gewässer gelangen und dort die Krebspest verbreiten. Dies geschieht immer wieder, durch Krebswanderungen oder illegalen Besatz.

Förderer

Dank der Förderung durch die BINGO-Umweltstiftung und der Unterstützung unserer Angelvereine konnten in der Vergangenheit bereits einige Ansiedlungsprojekte realisiert werden, etwa in Gewässern des Fischereiverein Einbeck, ASV Luthe und AV Garbsen.

Laufzeit
seit 2016

Kontakt

Helmut Speckmann
Brüsseler Str. 4
30539 Hannover
0511 357266-24
h.speckmann@av-nds.de

Aktuelles zum Edelkrebs

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Unser Jahresbericht ist da!
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19. Oktober 2023

Weitere Infos

Artsteckbrief zum Edelkrebs 

Edelkrebs“ vom Alfred-Wegener Institut

Leitfaden: Edelkrebse wieder ansiedeln – aber wie?
Für Vereine, Gemeinden und Behörden, die eine Wiederansiedlung planen, haben wir als Kooperationspartner des Alfred-Wegener Instituts, im Rahmen des MaNaKa-Projektes einen Leitfaden entwickelt:

Leitfaden lesen
Video anschauen
Projekt Manaka
Artsteckbreif Edelkrebs

Nicht-heimische Flusskrebse und Krabben in Niedersachsen

Neben dem heimischen Edelkrebs kommen in Niedersachsen aktuell fünf weitere, gebietsfremde Flusskrebse und die Wollhandkrabbe vor. Sie gehören zu den Neozoen die sich in unserer Gewässerfauna etabliert haben und erfolgreich vermehren. Die Nordamerikanischen Flusskrebse und die Wollhandkrabbe gelten als “invasive” Arten, da sie allesamt potentielle Überträger der Krebspest sind. Ihr Vorkommen führt häufig zur Vernichtung der Edelkrebsbestände und beeinträchtigt andere heimische Arten, etwa durch Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum. Hier findest Du Artinformationen über unsere fremden Krebstiere in Niedersachsen.

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