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Wiederbelebung der Oker: Angelsportverein Hillerse macht gemeinsam mit Barben-Projekt spektakuläre Renaturierungsmaßnahmen

Wow! Dieses Projekt zeigt wirklich, was man bewegen kann, wenn es gelingt, alle Beteiligten ins Boot zu holen. Über zehn Jahre ist der Angelsportverein Hillerse dabei, die Oker im Landkreis Gifhorn wieder naturnäher zu gestalten. Durch eine Kooperation mit dem Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz gelang es Anglern und Naturschützern, gemeinsam einen Flusslauf zu gestalten, in dem selten gewordene Fischarten wieder eine Heimat finden. Auch andere Arten und der Hochwasserschutz profitieren. Bei einer Veranstaltung am 14. November 2024 stellte der Verein seine Maßnahmen Gästen aus Politik, Behörden sowie Anliegern vor und warb für weitere Gewässerentwicklungen.

Mittlerweile echte Profis

Schon seit 2014 ist der Angelverein aus Hillerse im Gewässer- und Fischschutz aktiv. Angefangen mit kleineren Maßnahmen, sind die Anglerinnen und Angler inzwischen echte Profis, was die Gewässerrenaturierung angeht. Dank kompetenter Mitglieder haben sie sogar gleich die passende, umsetzende Fachfirma an Bord. Durch das Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz, das der Anglerverband Niedersachsen mit begleitete, konnten diese Bemühungen noch einmal verstärkt werden. Auf 1,5 Kilometern wurde in dem Kooperationsprojekt die stark eingetiefte und gleichförmig dahinfließende Oker in einen natürlicheren Flusslauf verwandelt: Hölzerne Strömungslenker lassen das Wasser mal schneller, mal langsamer fließen. Mit Kies wurden flache Bereiche geschaffen, in denen Forellen erfolgreich ablaichen können. Gehölzbepflanzungen sorgen für Schatten, Nahrung und Unterstände für fischige und wirbellose Wasserbewohner.

Rückkehr von Barbe und Bachforelle

Eine weitere aufwendige Maßnahme: Durch die Anhebung der Sohle (also durch Auffüllen des Gewässergrunds mit Kies) und Abflachungen am Ufer kann die Oker an dafür vorgesehenen Bereichen bei Hochwasser wieder über die Ufer treten, statt in einer Flutwelle talabwärts zu rauschen. Das ist wichtig für Fische, die auf überflutete Auen als Kinderstube angewiesen sind. Aber auch für Menschen können solche Retentionsflächen einen effektiven Hochwasserschutz bedeuten. Der Erfolg ist messbar: Über dreimal mehr Tiere konnten im naturnah gestalteten Bereich im Vergleich zu nicht renaturierten Flussabschnitten gefangen werden. Zudem sind die selten gewordenen Fischarten Barbe und Bachforelle zurückgekehrt. Auch Aale, Bitterlinge und Hechte wissen den neuen Lebensraum zu schätzen.

Sie bleiben dran!

Allein die letzte Maßnahme an der Oker hat knapp 200.000 € gekostet. Geldmittel dafür kamen vom Land Niedersachsen, dem Landkreis Gifhorn und der Samtgemeinde Meinersen. Das Barben-Projekt wurde zudem gefördert vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie dem Bundesamt für Naturschutz. Auch wenn dieses nun seinen Abschluss feiert, bleibt der Angelsportverein Hillerse am Ball: Die rund 330 Mitglieder wollen die angelegten Kiesbänke auch künftig mit ihren Kräften erhalten und, wenn möglich, weitere Revitalisierungen durchführen – zum Wohle von Fischen, Kleinstlebewesen und Menschen.

Strömungslenker aus Kies (vorne links) und durch Pfosten gehaltene Baumstämme in der Oker sorgen für mehr Strömungs- und Strukturvielfalt. © Aktion Fischotterschutz

Der ASV Hillerse stellt Gästen aus Behörden und Politik sowie Anliegern seine Maßnahmen an der Oker vor. Mit dabei ist auch Katrin Wolf vom AVN, die in der projektbegleitenden Arbeitsgruppe des Barben-Projekts aktiv war. © Aktion Fischotterschutz

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