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Die AVN-Experten Ralf Gerken, Andreas Maday, Helmut Speckmann und FÖJler Jarle Langner fischen seit Montag in den betroffenen Gewässern unserer Vereine in den Landkreisen Osterholz und Cuxhaven. Sie wollen herausfinden, wie schwer die Fischbestände nach den dramatischen Fischsterben im August geschädigt sind. Aus den Daten wollen wir Handlungsempfehlungen ableiten für unsere Vereine, für die Landkreise und die zuständigen Behörden.

“Ziemlich diffus”, so beschreibt Ralf Gerken die bisherigen Ergebnisse der Befischungen. Auf einzelnen Abschnitten der Hamme, der Wallbeck, der Mehe und Nebengewässern der Oste finden sich noch Fische. “Das sind fast ausschließlich Jungfische aus diesem Jahr”, berichtet der Gewässerschutzexperte. Vermutlich konnten Kleinfische die starken Sauerstoffzehrungen verkraften, indem sie in ufernahen Bereichen in der Übergangsschicht zwischen Wasser und Luft im wahrsten Sinne des Wortes nach Luft schnappten. Diese massenhafte “Notatmung” hatten viele Angler, Wasserwanderer und Spaziergänger Mitte August an den Gewässern beobachtet.
Größere Fische fehlen dagegen in allen Gewässern nahezu völlig. Bis auf wenige mittelgroße Brassen, Hechte und Schleien sind sie stark unterrepräsentiert.

Alarmierend sind nach Auskuft der Biologen nach wie vor die Sauerstoffwerte: “Wir messen hier in einigen Gräben weniger als 1 mg Sauerstoff pro Liter – das ist für einige Fischarten bereits nach wenigen Stunden tödlich”, so Helmut Speckmann.
Im Moorwettern, der in die Oste entwässert, waren es nur 0,4 mg/l – bei Wassertemperaturen von unter 15°C für diese Jahreszeit absolut untypisch. “Dass hier überhaupt noch Fiche existieren, ist ziemlich unglaublich!”, wundert sich der AVN-Biologe.
Entsprechend brachte das Elektrofischen nur die “ganz Harten”, die Überlebenskünstler an die Oberfläche: Schleien, Schlammpeitzger und Amerikanische Hundsfische – eine nicht-heimische Art, die wie der Schlammpeitzger derartige Extreme eine zeitlang auszuhalten vermag.

Fest steht: Die ehemals zum Teil hervorragenden Fischbestände in den betroffenen Gewässern sind schwer geschädigt. Insbesondere die großen, die laichfähigen Fische fehlen. Zudem fanden die Biologen weniger Arten als zu erwarten wäre.

Die Befischungen finden im Schwerpunkt an genau den Strecken statt, für die aus der Vergangenheit Bestandsdaten vorliegen. Nur so kann man die aktuellen Erkenntnisse anschließend bewerten.

Sobald wir die Auswertungen abgeschlossen haben, werden wir weiter berichten.

 

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