Fischzüchter- und -händler empfehlen den Angelvereinen regelmäßig Fischbesatz zur „Blutauffrischung“ durchzuführen. Fische mit fremder genetischer Herkunft sollen sich demnach positiv auf den im Gewässer vorhandenen Fischbestand auswirken. Das Gegenteil ist jedoch häufig der Fall! Zumeist sind die Fische, die sich natürlicherweise in einem Gewässer vermehren und dort groß werden am besten an die lokalen Gewässergegebenheiten angepasst.
Besatzfische haben deutlich geringere Überlebenswahrscheinlichkeiten und etablieren sich häufig nicht im Bestand. Der Besatz mit Fischen fremder Herkunft ist zudem mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Häufig handelt es sich bei Besatzfischen um Wildfänge aus anderen Gewässern. Mit dem Fischbesatz besteht die Gefahr sich Krankheiten und Parasiten ins Gewässer einzuschleppen, die sich dann auch nachteilig auf die heimischen Fische auswirken können. Zudem werden die Besatzfische häufig überproportional stark von Räubern wie z.B. Kormoranen und anderen Raubfischen gefressen, sodass der Besatz zumeist unbemerkt fehlschlägt.
Sinnvoller ist es bei Fischarten, die sich im Gewässer eigenständig reproduzieren auf Besatz zu verzichten und das gesparte Geld in Lebensraumverbessernde Maßnahmen zu investieren. Das ist eine der Kernbotschaften aus unserem BAGGERSEE Projekt. Die Details kannst Du hier nachlesen.