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Neue „Gewässerversteher“ für Niedersachsen

Der Anglerverband Niedersachsen hat im Mai 26 Gewässerwarte ausgebildet. Zu Gast war diesmal auch Karin Logemann, Mitglied des Landtages für die SPD und Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft.

Pressemitteilung, Hannover, den 05.06.2024.

Angelvereine sind in Niedersachsen zentrale Gewässerpfleger: Als Eigentümer oder Pächter von Teichen, Seen, Flüssen und Bächen sind sie für deren Hege zuständig. Wie man dies möglichst nachhaltig tun kann, erfahren Anglerinnen und Angler vom Anglerverband Niedersachsen (AVN). Der Fischerei- und Naturschutzverband bietet zweimal jährlich eine einwöchige Intensivausbildung an: den als Bildungsurlaub anerkannten Gewässerwartelehrgang. An fünf vollen Tagen lernen die Teilnehmenden Grundlagen der Gewässerökologie, das Handwerkszeug für eine naturnahe Gewässergestaltung und Grundsätze eines zeitgemäßen Fischbestandsmanagements – alles basierend auf neuesten Forschungserkenntnissen. So ausgerüstet können die neuen Gewässerwarte in ihren Vereinen die Geschicke ihrer Gewässer und Fischbestände professionell lenken. Der Kurs vom 27.-31.Mai freute über Besuch aus der Politik: Karin Logemann (SPD) verschaffte sich am ersten Tag einen Einblick von der vermittelten Expertise.

Rauchende Köpfe und nasse Schuhe: Mit beidem muss man beim Gewässerwartelehrgang des AVN rechnen. Von Montag bis Freitag wird hier vormittags Theorie gebüffelt, die bei Exkursionen am Nachmittag in praktische Handlungskompetenz umgewandelt wird. Referierende vom AVN, dem LAVES, Dezernat Binnenfischerei und der Tierärztlichen Hochschule Hannover vermitteln Wissen über Elektrofischen zur Fischbestandsuntersuchung, zur biologisch-chemische Gewässeranalyse, Fischbesatz, Fischkrankheiten, Pflanzenkunde, Krebsökologie und zur Erstellung eines fischereilichen Managementplans. Braucht man das alles? Karin Logemann jedenfalls zeigte sich überrascht, nachdem sie gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden eine Gewässergütebewertung an einem Umgehungsgerinne in Hannover Döhren vorgenommen hatte. “Was soll ich sagen, ich hätte alles positiver bewertet, als es ist,” schreibt die Wesermarscherin auf ihrem Instagram-Profil. Ein Zitat, das sehr schön verdeutlicht, wie wertvoll das Wissen aus Angelvereinen für den Gewässerschutz sein kann.

Auch Kursleiter Dr. Matthias Emmrich bestätigt: „Angeln ist viel mehr als Fische fangen. Wieviel Verantwortungsübernahme und Wissen um ökologische Zusammenhänge dahintersteckt, ist vielen Nicht-Anglern gar nicht klar.“ Der AVN-Mitarbeiter betont dabei auch, dass Praxis und Forschung im AVN und der Gewässerwarteausbildung ganz explizit zusammengedacht werden: „Das Angeln ist für viele Menschen ein Türöffner zur faszinierenden Unterwasserwelt. Trotzdem müssen wir unser Wirken auch immer kritisch hinterfragen und eventuell optimieren. Dabei hilft uns das Handwerkszeug aus der Wissenschaft. Auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse ist eine nachhaltige Bewirtschaftung von Angelgewässern möglich, die sowohl Naturschutz und Naturnutzung optimal vereint.“ Fischereibiologe Emmrich und sein Team hoffen, dass nach Kursende nun viele neue Methoden des Gewässermanagements von Borkum bis Höxter – von dort reisten die bildungshungrigen Anglerinnen und Angler an – auch in die Tat umgesetzt werden.

Gewässergütebewertung in Döhren mit Katrin Wolf (AVN), Karin Logemann (MdL SPD) und Ralf Gerken (AVN), v.l.n.r. © Florian Möllers AVN

Mehr Bilder gibt es unserem Blogbeitrag.

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